Kinder und Jugendliche in der Familienmediation

Kinder sind von der Trennung/Scheidung ihrer Eltern betroffen. Es ist nicht ihr Konflikt, doch hat er grosse Auswirkungen auf ihr Leben. Sie erleben eine grosse Verunsicherung, fühlen sich traurig und hilflos. Daher sollten Kinder ebenfalls eine aktive Rolle spielen können, um die Krisensituation bewältigen zu können.

In der Familienmediation kann die Mediatorin oder der Mediator den Kindern auf bestimmten Prozessstufen der Mediation (Themensammlung, Optionen entwickeln) Gelegenheit geben, ihre eigene Sicht zu schildern, ohne die Verantwortung für eine Entscheidung tragen zu müssen. Den Kindern wird somit eine Stimme verliehen, ohne sie auszufragen oder sie zu einer Entscheidung zu drängen. Es geht vielmehr um einen Verstehensprozess bezüglich Gedanken, Gefühlen und Wünschen der Kinder. Sie sollen die familiären Veränderungen bei der Trennung/Scheidung ihrer Eltern miterleben und dazu beitragen können, dass eine neue gute Grundlage für ihre Familie entstehen kann.

Durch spezielle Techniken und gezielte Fragen der Mediatorin oder des Mediators können Kinder auch indirekt präsent sein. So kann z.B. ein leerer Stuhl oder das Bild eines Kindes die Eltern dafür sensibilisieren, dass sie v.a. insbesondere auch für ihr Kind in der Mediation sind. Dadurch entsteht eine Atmosphäre, welche die Erwachsenen in ihrer Elternrolle anspricht und in die Verantwortung nimmt.

Durch die Beteiligung an der Mediation, ob direkt oder indirekt, bekommen Kinder wieder Vertrauen in die Erwachsenen, dass zukünftige Veränderungen nicht verdeckt hinter ihrem Rücken geschehen.