Mediationspreis 2023 für Altersmediation im Haus Tabea

Das Alterszentrum Haus Tabea in Horgen ZH  erhält den Preis für die Einführung eines Konfliktlösungsmodells und das Engagement im Bereich der Elder Mediation. Das im Jahr 1909 gegründete Alterszentrum bietet heute ein Zuhause für 150 betagte Menschen in verschiedenen Wohnformen an. Dabei ist das Angebot im Haus Tabea vielfältig: mit tageweiser Betreuung im Tageszentrum für Alterspsychiatrie oder Kurz- oder Langzeitaufenthalt in den Abteilungen für Alterspsychiatrie, Demenz und Altersmedizin/Geriatrie. Trägerin ist die Stiftung Haus Tabea, ein Werk der Evangelisch-methodistischen Kirche. Die Einrichtung bietet rund 230 Mitarbeitende eine sinnstiftende Tätigkeit.

Das Haus Tabea engagiert sich für eine nachhaltige Entwicklung mediativen Denkens und Handelns in der Altersarbeit. Seit vier Jahren gibt es eine stufenweise Ausbildung für die im Haus Beschäftigten zum Thema «Mediation im Alter». Bis heute wurden die Geschäftsleitung sowie alle Kadermitglieder geschult. Die Schulungen für alle anderen Mitarbeitenden laufen seit 2020. Im Haus Tabea werden Differenzen und Spannungen als Einladung verstanden, hinzuschauen, hinzuhören und Raum zu schaffen für konsensfähige Lösungen.

Das Konfliktspektrum wird weit gefasst und reicht von Konflikten unter Bewohner/-innen, zwischen Bewohner/-innen und Angehörigen, im Umfeld des Alterszentrums bis zu Konflikten zwischen Bewohner/-innen und Gemeinden bzw. Hausärzten/Spitälern und Spitex oder zwischen Beschäftigten bzw. Teams und dem Arbeitgeber. Heute sind Mediation und mediative Kommunikation als wichtige Leitgedanken etabliert.

Geehrt wird das Haus Tabea für seine Pionierarbeit in der Altersmediation. Die Einrichtung setze damit neue Massstäbe in der Elder Mediation resp. Mediation in Alters- und Generationenfragen, heisst es in der Laudatio von Andrea Staubli und Jean-Christophe Barth, die anlässlich der Preisübergabe am Mediationskongress in Lausanne gehalten wurde. Es bleibe zu wünschen, dass dieses Vorgehen Vorbildcharakter hat für weitere Nachahmer, die sich für den würdigen Umgang mit betagten Menschen und ihrer Lebenserfahrung in ähnlicher Weise wie das Haus Tabea engagieren, so die Laudatores.

Weiterführende Links:
- Laudatio, gehalten am Mediationskongress
- Website Haus Tabea

Weitere Preise gingen in diesem Jahr an das Aargauer Departement für Bau, Verkehr und Umwelt und - für ihr grosses Engagement in der Mediationslandschaft Schweiz und für ihr Lebenswerk – an die Berner Mediatorin Yvonne Hofstetter Rogger.

Wir gratulieren.
 

Quelle für den Text: mediatonsforum Schweiz